Vorgeschichte
Man sitzt gemütlich im Spätsommer noch draußen und geniesst einen letzten Abend unter dem Sternenhimmel. Trotz der dicken Decke in die man gehüllt ist, spürt man, dass sich der Sommer seinem Ende neigt. Sofern man nicht den Luxus eines Lagerfeuers besitzt, kann man gegen die Kälte nur auf gängige Hilfsmittel zurückgreifen. Zum Beispiel diese Handwärmer mit Salzlösung -kennt glaube ich jeder- man aktiviert diese durch drücken eines Metallplättchens und Wärme entsteht, allerdings nur für maximal eine halbe Stunde, und diese reicht auch nur aus um sich mximal die Hände zu wärmen. Dann ist der Spaß vorbei und der Vorgang läßt sich auch nur erst nach dem Kochen in heißem Wasser wiederholen. Dann gibt es noch die Taschenöfen mit Kohlestäbchen- diese sind schon wesentlich besser: man zündet ein Kohlestäbchen an, schließt den Deckel und hat wärme für etliche Stunden, und wenn das Stäbchen ausgebrannt ist, nimmt man einfach ein neues. Allerdings muß man immer diesen leichten Räucher-Duft welcher sich in der Kleidung festsetzt in Kauf nehmen. Aber um den ganzen Körper so richtig warm zu halten reichen diese auch nicht. Auf andere Lösungen- elektrisch- mit Akku gehe ich erst gar nicht ins Detail, die Leistug ist sehr gering und hält nicht lange an.Konzept
Kürzlich bin ich wieder mal mit Freunden Ende September im Freien gesessen, diesmal inklusive Verköstigung, frisch zubereitet auf einem Camping-Gaskocher. Welche Ironie: man sitzt vor so einem Kocher welcher Hitze liefert und friert. Da kam mir die Idee zu einem speziellen Heizsystem. Ein durchschnittlicher Kampingkocher liefert um die 2000W Energie, und das auch über Stunden, was wäre, wenn man diese Energie quasi als outdoor-Heizung nutzen könnte? Die Grundidee besteht darin, Wasser auf dem Kocher zu erwärmen, und über ein Schläuche zu einer handelsüblichen Wärmflasche zu pumpen. Die kann man sich dann unter die Jacke stecken und sich so aufwärmen.Erster Prototyp
eine stabile Konstruktion ist notwendig, um den Wasserkessel auf dem Kocher zu fixieren und das Ganze gegen Umstürzen zu verhindern, handelsübliche Aquariumschläuche leiten das Wasser, eine kleine USB-Pumpe sorgt für den Durchfluß, eine (kleine) Wärmflasche zum Zuführen der Wärme an den Körper, in Innen/Außen Thermometer zum Anzeigen der Luft- und Wasserthemperatur, flexibel durch Batteriebetrieb (AA- Standard)Erster Test (indoor)
Positiv: das Konzept funktioniert überraschend gut: Wärme wird transportiert, Druck der Pumpe mit drei AA Akkus ausreichend, Konstruktion stabil,- Probleme mit der Dichtigkeit: die Wärme läßt die PVC-Schläuche weich werden, dadurch leckt das System an allen Verbindungen
- die Schläuche selbst geben auch Wärme ab (Verlustwärme),
- Gefahr des Abknickens der weich gewordenen Schläuche,
- die Schläuche führen gefährlich nahe seitlich an der Flamme vorbei,
- der Druck bläht die Wärmflasche kugelförmig auf (unhandlich),
- hohes Gewicht der Wärmflasche
Prototyp 2
Überlegung: durch Vermeidung von Verbindungsübergängen sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Wasser austreten kann. Die Schläuche direkt in den Kessel führen, und einen durchgängigen Schlauch spiralförmig aufgerollt als "Wärmflasche" einsetzen, die verbleibende Anschlüsse (an der Pumpe) zusätzlich mit Schlauchklemmen sichernZweiter Test (outdoor)
Das System ist jetzt zwar anfangs dicht, allerdings nur bis die Schläuche warm und dadurch weich werden. das Befüllen ist ein wenig umständliche, aber sobald der Schlauch voll wasser ist, sorgt die Pumpe für kontinuirliche Zirkulation. Die Wassertemperatur erreicht schnell 60 Grad (maximale Themperatur welche die Schläuche laut Hersteller aushalten), dicht halten sie, allerdings werden sie sehr weich und knicken dadurch leicht ab. Die 60 Grad empfinde ich aber als ausreichend warm, wichtig ist jetzt der kontinouierliche "Nachschub". Bei ca. 20 Grad Aussenthemperatur unter einer Decke hält sich diese Wärme lange, nach dem Aufheizen genügt eine ganz kleine Flamme zur Aufrechterhaltung der Themperatur. Die Lösung, die Schläuche direkt in die Kanne zu führen, ist auch nicht ganz optimal, da diese dort knicken, bzw. knapp seitlich bei der Flamme des Brenners vorbeiführen.Prototyp 3:
Gesamte Konstruktion überarbeitet:- geringeres Gewicht und Packmaß, leichte Montage/Demontage,
- Stabilität verbessert
- 100% dicht durch Federschlauchklemmen
- beständige Messingrohrleitungen zum/vom Wasserkessel,
- Schlauch und Spirale mit selbsthaftender Bandage umwickelt
- Durchflussanzeiger
- USB-Stecker für Power-Bank
- Bratenthermometer zur Themperaturkontrolle